Weimar, 05.11.2020

PRESSEMITTEILUNG

Thüringer Unternehmen entwickeln Brückenbausystem

Prototyp in nur 3 Wochen in Karlsdorf montiert

Der Prototyp einer neuartigen Brücke aus Betonfertigteilen wurde vergangene Woche im thüringischen Karlsdorf (Saale-Holzland- Kreis) montiert. An der Entwicklung des Fertigteilsystems, mit dem marode Brücken kostengünstig und schnell erneuert werden können, waren das IAB Weimar, das Ingenieurbüro Prof. Dr. U. Freundt und drei Bau- und Industrieunternehmen aus Ostthüringen (Betonwerk Schumann GmbH, Seelingstädt; Planphalt Industrieböden GmbH, Jena; ZIBA-Bau GmbH, Greiz) beteiligt.

Initiator des Pilotprojektes ist der in Karlsdorf lebende Eitel Metzler. „Wir haben in Deutschland 80.000 kleine Brücken. Davon sind gut 20.000 stark beschädigt“, so der 77-Jährige, dem 2018 die Idee zu einer Fertigteilbrücke kam. Im Fokus des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Projektes stand die Entwicklung eines Fertigteilbrückensystems mit Klebeverbund auf der Basis vorgefertigter Elemente für den kommunalen Einsatzbereich.

Betonfertigteile sparen Kosten und Zeit

Zwei Jahre wurden in die Entwicklung investiert. Entscheidend sei laut Entwicklerteam die Vorfertigung der einzelnen Brückenelemente. „Zum Einsatz kommt ein innovativer, mit Kunststoff modifizierter Beton, der das Aufbringen einer zusätzlichen Fahrbahnschicht überflüssig macht“, informiert Max Ramm vom IAB Weimar. Neben der Zeit- und Kostenersparnis ist der dauerhaft wartungsarme Gebrauchszustand ein weiterer Pluspunkt des Systems. Die Brückenelemente werden vor Ort nur noch durch einen organischen Kleber zusammengefügt. Damit ist die Betonoberfläche gleichzeitig Dicht- und Verschleißschicht.

Die neuen Fertigteilbrücken überspannen Bach- und Flussüberquerungen im Bereich untergeordneter kommunaler Straßen bis zu einer Breite von 12 Metern. Mit der Prototyp-Montage am 26.10.2020 ist ein erster Schritt zur Markteinführung getan.

Die neue Brücke wird am 06.11.2020 um 14:00 Uhr an die Gemeinde Karlsdorf übergeben. Ginge es nach Eitel Metzler, könnten allein in Karlsdorf weitere Fertigteilteilbrücken folgen.