PKS Thermpipe® ist ein innovatives Rohrsystem, das die Wärme aus dem Inneren des Rohres – erzeugt durch fließendes Abwasser und der dort befindlichen Luft – sowie aus dem das Abwasserrohr umgebenden Erdboden nutzt.

Bild PKS Thermpipe®: Wirkprinzip

PKS Thermpipe®: Wirkprinzip (Quelle: Frank & Krah Wickelrohr GmbH)

PKS Thermpipe®

Entwicklung eines Rohrsystems zur Nutzung von Wärme aus dem System-Boden-Kanal

Das Wärmerückgewinnungssystem PKS Thermpipe®  beschreibt  ein Rohrsystem zur Nutzung von Wärme aus dem System Boden-Kanal. Mit dieser Produkt-Innovation ist es möglich, Wärme aus dem Abwasser und dem die Leitung umgebenden Erdreich bei einer Neuverlegung von Rohren ab DN 300 zu gewinnen. Der Lösungsansatz beinhaltet eine Weiterentwicklung eines auf dem Markt befindlichen Abwasserrohres, indem der das Innenrohr wickelförmig umgebende Stützschlauch als Wärmetauscherelement modifiziert wurde.

Bild Grafik Schaltprinzip PKS-Thermpipe®-System

Schaltprinzip zur Nutzung des PKS-Thermpipe®-Systems

Kleintechnische Versuche mit Thermpipe-System

Erste kleintechnische Versuche fanden auf dem Versuchsgelände der IAB Weimar gGmbH statt. Im Auftrag der Stadt Weimar wurde eine Pilotbaustelle im Wimaria Stadion errichtet und ein bestehender Schmutzwassersammler (DN 500) aus dem Wohngebiet Weimar-West mit einer Länge von ca. 33 m durch das Thermpipe-System ersetzt.

Bild Abladen eines Kanalrohres auf der Pilotbaustelle im Wimaria Stadion Weimar

Verlegung des PKS-Thermpipe®-Rohres auf der Pilotbaustelle im Wimaria Stadion Weimar

Wimaria Stadionkomplex in Weimar als Pilotbaustelle

Das Abwasseraufkommen betrug ca. 10 l/s bei einer Abwassertemperatur von ca. 20 °C. Es wurden 6 x 6 Meter Rohrlängen des PKS-Thermpipe® verlegt – davon jeweils zwei in Reihe geschaltet und in drei Parallelsträngen zum Sammelschacht geführt. Mit der rückgewonnenen Wärmeenergie aus dem System Boden-Kanal von ca. 23 kW Heizleistung wurde zunächst die Warmwasseraufbereitung für den Stadionkomplex, insbesondere der Duschanlage, sichergestellt. Der COP-Wert der Wärmepumpe lag dabei zwischen 4 und 5.

Seit November 2011 wird die Heizung am Stadionkomplex durch das System Thermpipe unterstützt. Durch die Laufzeit der Wärmepumpe von täglich 8 Stunden ist ein Wärmerückgewinn aus dem Abwasser von ca. 70 MWh im Jahr möglich. Im bivalenten Betrieb wird gegenüber dem herkömmlichen Gasheizungsbetrieb der CO2-Ausstoß um ca. 10 % gesenkt. Bei einer Einstellung der Wärmepumpe für den Niedrigtemperaturbereich B10/W35 (EN 255) kann so eine Heizleistung von 34 kW erreicht werden. Der Einsatz von konventionellen Brennstoffen würde reduziert.


Auszeichnung

63. Internationale Messe für „Ideen-Erfindungen-Neuheiten“ (Goldmedaille 2011)

Ansprechpartner

Dipl.-Ing. (FH) Torsten Schmidt
+49 3643 8684-854
+49 3643 8684-113
t.schmidtiab-weimar.de

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