Das friedliche Bild bevölkerter Straßen und Plätze hat sich gewandelt, seit weltweit Terroranschläge verübt werden. Ein Fakt, der die Tenwinkel GmbH & Co. KG und das IAB Weimar veranlasste, eine Fahrzeugsperre zu entwickeln, die Schutz gegen das unbefugte Befahren durch Kraftfahrzeuge bietet. (BetonWerk International, Ausgabe 04/2020)

Mobil und sicher – Fahrzeugsperre aus hochbewehrtem Schwerbeton

Bild Titel BetonWerk International (BWI) 04/2020

BetonWerk International 04/2020

Funktionsmechanismus der Fahrzeugsperre

Die kompakte quaderförmige Fahrzeugsperre (ca. 3,7 t) besteht aus einem Unterteil (Schwerbeton) und einem Oberteil (Normalbeton). Ihre Sperrwirkung entfaltet sich nach dem Fahrzeugaufprall. Erst dann verschieben sich beide Teile entlang einer Gleitfläche gegeneinander. Den Endanschlag definiert ein integriertes Koppelelement. In ihrer Endposition bremst die Fahrzeugsperre das KFZ bis zum Stillstand und sorgt für dessen Fahruntüchtigkeit.

Entwicklung einer Schwerbetonrezeptur

Im Entwicklungsfokus der Schwerbetonrezeptur standen eine hohe Rohdichte und Druck- bzw. Biegezugfestigkeit bei geringem dynamischen E-Modul. Die Verarbeitungseigenschaften orientierten sich an denen selbstverdichtender Betone. Mit einem eigens entwickelten Fallhammer-Versuchsstand wurde die dynamische Beständigkeit, bei einem Fahrzeugaufprall von großer Bedeutung, an Probekörpern geprüft.

Auslegung der Fahrzeugsperre durch numerische Simulation

Die realitätsnahe Funktionserprobung der Fahrzeugsperre erfolgte durch Dynamiksimulationen, die die Verformung der Einzelkomponenten berechnen sowie eine Vorhersage zur Bauteilverschiebung und Sperrwirkung erlauben. Mithilfe der zweidimensionalen Bildauswertung konnten an einem additiv hergestellten Labormuster das korrekte Aufschieben analysiert und die Simulationsergebnisse validiert werden. Bis Ende Dezember wird ein Demonstrator der Fahrzeugsperre in Originalgröße gefertigt, um einen Zertifizierungs-Crashtest durchzuführen.

“Mobile Fahrzeugsperre aus hochbewehrtem Schwerbeton”
BetonWerk International, Ausgabe 04/2020, S. 52-61

04.08.2020