Rund zwei Drittel der in Deutschland verlegten Trinkwasserleitungen sind metallische Leitungen und der Korrosion ausgesetzt. Mit dem KKS-Liner wurde ein neuartiges Linersystem entwickelt, das eine elektrisch leitfähige Verbindung zum Altrohr herstellt und damit die Möglichkeit der nachträglichen Installation eines kathodischen Korrosionsschutzes bietet.

Bild KKS-Liner: mit Gewebe überbrückte Fehlstelle an einem Gussrohr im Praxistest

KKS-Liner: mit Gewebe überbrückte Fehlstelle an einem Gussrohr im Praxistest

KKS-Liner: Entwicklung eines Inlinersystems zur Sanierung von metallischen Druckrohrleitungen

Ziel des Projektes „KKS-Liner“ war es, eine in Rohrlängsrichtung elektrisch leitfähige Verbindung zwischen den einzelnen Rohrabschnitten dauerhaft sicherzustellen. Damit wurde die Möglichkeit geschaffen, einen kathodischen Korrosionsschutz zuverlässig und beständig auf die verbundenen Abschnitte aufbringen zu können.

Durch die Entwicklung dieses neuartigen Linersystems, kann eine elektrisch leitfähige Verbindung zum Altrohr hergestellt. und die nachträgliche Installation eines kathodischen Korrosionsschutzes gewährleistet werden. Durch die KKS-Installation in das zu sanierende Rohr, wird die weitere Zersetzung der Rohrsubstanz durch Korrosion praktisch unterbunden. Die Nutzungsdauer der metallischen Rohrleitung wird signifikant verlängert und die vorhandene statische Resttragfähigkeit der Rohrleitung langfristig gesichert. Bisherige KKS-Systeme können nach derzeitigem Stand der Technik nur bei Stahlleitungen eingesetzt werden, welche in Längsrichtung elektrisch leitend miteinander verbunden sind. Der kathodische Korrosionsschutz ist unterdes auch auf metallische Leitungen ausgeweitet worden, welche nur mittels des KKS-Liners untereinander elektrisch leitend verbunden sind. Nach dem derzeitigen Stand der Technik sind diese nicht mittels KKS zu schützen (z.B. Gussleitungen).

Herstellung eines geeigneten Gewebes

Im Rahmen der Projektbearbeitung wurde ein geeignetes Gewebe entwickelt und auf ein Trägermedium appliziert, welches in das zu sanierende Rohr eingebracht wird. Das Gewebe liegt somit in der sanierten Rohrleitung an der Innenwand an. Es stellt dadurch sicher, dass das Rohr elektrisch leitfähig – sowohl mit dem Gewebe als auch über das Gewebe mit den benachbarten Rohren – verbunden ist. Durch das Aufbringen eines Schutzstromes auf die Leitung wird der kathodische Korrosionsschutz komplettiert und der Korrosionsfortschritt dauerhaft und zuverlässig unterbunden.

Bild PE-Liner und Gewebeband unmittelbar vor dem Aufwickeln auf die Transporttrommel

PE-Liner und Gewebeband unmittelbar vor dem Aufwickeln auf die Transporttrommel

Sanierungsaufwand von Rohrleitungen

Rund zwei Drittel der in Deutschland verlegten Trinkwasserleitungen sind metallische Leitungen, die mittels eines kathodischen Korrosionsschutzes (KKS) geschützt werden können. Im Bereich der Gasversorgung bestehen mit 47 % knapp die Hälfte aller Rohrleitungen aus metallischen Materialien, wobei 45 % davon auf Stahlleitungen und knapp 2 % auf Gussleitungen entfallen. Das Sanierungspotential ist damit zwar geringer, jedoch in Anbetracht des Schadensrisikos bei der Havarie einer Gasleitung nicht unerheblich.


Ansprechpartner

Dipl.-Ing. (FH) Torsten Schmidt
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