Entwicklung einer selektiven Lebendfalle für Wildtiere auf der Basis eines artenspezifischen, dynamischen Bilderkennungssystems und der dazugehörigen Datenfernübertragung.

Bild Simulation Gepard vor selektiver Falle

Selektive Lebendfalle: Gepard vor Wildtierfalle

Entwicklung einer selektiven  Lebendfalle für Wildtiere

Forschungsaufrag

Wildtierfallen werden für verschiedene Zwecke des Artenschutzes und der Habitatforschung eingesetzt: Medizinische Untersuchungen und Kontrollen, GPS-Besenderung, Umsiedlung von Problemtieren und anderes. In der Regel werden Kastenfallen mit einfachen mechanischen oder elektrischen Auslösemechanismen verwendet. Zu Zwecken der Wildtierforschung werden solche Fallen über längere Zeiträume unbeaufsichtigt aufgestellt. Lange Anfahrtwege und ein energieautonomer Betrieb an abgelegenen Standorten stellen hohe Anforderungen an die Entwicklung der Falle. „Beifang“ anderer Tierarten und Fehlauslösungen waren der Anlass für dieses Projekt – sie kommen teilweise häufiger vor als der Fang der Zielpopulation.

Projektbeschreibung

Auf Anregung durch das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung und gemeinsam mit den weiteren Projektpartnern Gramm Fertigungstechnik (Bad Langensalza) und -4H- Jena Engineering wurde im Projekt eine Lebendfalle entwickelt, deren Auslösung an eine Kamera mit automatisierter Bilderkennung gekoppelt ist. Anschließend prüft die Fallenelektronik den Fangerfolg (Falltore geschlossen, lebendes Tier in der Falle) und kommuniziert ausführlich an den Wildhüter oder Betreiber der Falle. Auf dem gleichen Weg kann die Falle aus der Ferne gesteuert und abgefragt werden (Status, Test, Scharfschalten, Tagesschaltzeiten).

Bild Nachtsicht IR-Bild Selektive Lebendfalle

Selektive Lebendfalle: Nachtsicht IR-Bild

Anforderungsprofil

Besondere Anforderungen im Projekt resultierten aus dem stromautarken Betrieb in abgelegenen Gegenden (Beispiel: Savanne) oder weitläufigen Waldgebieten. Auch mit Unterstützung durch ein Solar-Ladepanel muss die Falle mit handelsüblichen Akkumulatoren zu betreiben sein. Dies setzt besonders enge Grenzen an den Stromverbrauch durch Kamera, Bildrechner, Elektronik und Aktorik der Falle. Unter diesen Bedingungen ist eine (normalerweise rechenintensive) Bilderkennung für bewegte Objekte eine besondere Herausforderung. Zudem muss das System für dämmerungs- und nachtaktive Tiere mit verschiedenen Beleuchtungssituationen umgehen können. Auch sollte die zu entwickelnde Kastenfalle mit allen ihren Anbauten bis zum exakten Zeitpunkt der mechanischen Auslösung absolut geräuschfrei arbeiten.

Wir danken im Besonderen den folgenden Einrichtungen, die uns unkompliziert und großzügig bei Vorunersuchungen und Tests der Falle und Kameratechnik unterstützt haben:

► Naturkundemuseum Erfurt
► Zoopark Erfurt
► Tierpark Berlin


Ansprechpartner

Dipl.-Inf. Timo Heinrich
+49 (0) 3643 8684-123
+49 (0) 3643 8684-113
t.heinrichiab-weimar.de

Projektpartner

► Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierfroschung, Berlin
► Gramm Fertigungstechnik, Bad Langensalza
► -4h- Jena engineering, Jena

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